Dienstag, 25. September 2012

rosengarten

Rosen sprechen eine eigene manchmal schwierige Sprache - sie gelten als romantisch, verführerisch, altmodisch, manchmal kitschig-'Schießbudenrosen' - aber auch modern und zeitlos - man kann sie immer wieder neu entdecken...
Als Planerin habe ich in einem Entwurf versucht, Rosen in historischem Kontext neu zu formulieren und erlebbar zu machen.
Moderne Formensprache verbindet die als verspielt geltenden Rosen zu einem Garten der Entdeckung.
Streng definierte Wege und Flächenstrukturen umfassen die Rosenbeete, die kombiniert sind mit dezenten Begleitern, die Ruhe in die lebhaften Blütenformen und -farben bringen. Die Rosen vollführen in der  Fläche eine wellenförmige Bewegung aufgrund ihrer unterschiedlichen Höhe, wobei sich Weiss überRosa bis Rot abwechseln. Diese Wellen werden beim Hindurchgehen durch die Pflanzung erlebbar und zeigen die Vielfalt  in Blütenformen, Farbe und Duft.
Ausgewählt wurden vor allem 'Alte' und 'Romantische' Rosen, die einen bewußten Kontrast zu den modernen linearen Flächenstrukturen darstellen, um die Möglichkeit der Verbindung zwischen modernen und historischen Formen zu zeigen.


abschied

herr: es ist zeit. der sommer war sehr groß.
leg deinen schatten auf die sonnenuhren,
und auf den fluren laß die winde los.

befiel den letzten früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere tage,
dränge sie zur vollendung hin und jage
die letzte süße in den schweren wein.

wer jetzt kein haus hat, baut sich keines mehr.
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange briefe schreiben
und wird in den alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die blätter treiben.

rilke



...an dieses gedicht mußte ich neulich denken als ich morgens im garten die blüten gegen das tiefstehende licht der sonne sah...
es ist soweit, leise leise schleicht sich der sommer davon - genießen wir die letzten warmen strahlen, die letzten blüten - 

Samstag, 1. September 2012

geheime gärten

Ich war wieder auf Gartenentdeckungsreise und habe mitten in Mecklenburg im kleinen Ort Wangelin den gleichnamigen Garten entdeckt. Gezeigt werden Heilpflanzen und man kann erfahren wozu sie in der Heilkunde verwendet werden. Ein nettes kleines Cafe bietet Leckereien aus dem Garten und man bekommt gleich Lust, diese wilden Kräuter selbst auszuprobieren - viele kenne ich vom Weg- und Wiesenrand, wußte aber nicht, dass man damit auch was Sinnvolles anfangen kann.


 Die Mariendistel ist die wichtigste Heilpflanze zur Entgiftung des Körpers - sie sieht auch ziemlich gefährlich aus, finde ich - mit ihrem Wirkstoff Silymarin. Dieser ist aber nur in den Samen enthalten, also die getrockneten Blätter sinds diesmal nicht. Der entscheidende Wirkstoff heißt Silibinin. Aber so eine Blüte sieht auch in der Vase gut aus.

Eine andere Entdeckung ist das Drüsentragende Springkraut ( Impatiens glandulifera ), was mich mit seinen knallroten Stängeln beeindruckt hat. Es gehört zu den 39 klassischen Bachblüten und stammt aus dem Himalaya und wächst bei uns gern an Ufern und Bächen. Die Bachblütenessenz wird eingesetzt bei Ungeduld. Dr. Bach schreibt dazu: "Für jene, die rasch im Denken und Handeln sind, die alles schnell und ohne Zögern tun wollen. Im Falle einer Erkrankung sind sie darauf bedacht, rasch wieder gesund zu werden. Es fällt ihnen schwer, bei langsamen Menschen Geduld zu haben, da sie Langsamkeit als falsch und Zeitverschwendung betrachten. Sie setzen alles daran, solche Menschen in ihrem Tun zu beschleunigen. Oftmals ziehen sie es vor, alleine zu arbeiten und ihre Gedanken für sich zu behalten, so dass sie alles in ihrem eigenen Tempo erledigen zu können."